Coworking-Büros ist ihr Konzept, mit dem sie nun auch Berlin und Hamburg erobern – das israelische Unternehmen „Mindspace“ ist in Tel Aviv bereits sehr erfolgreich. Besonders ansprechend ist dieses Büro-Konzept für neue Start-Ups, die so lukrative Kontakte knüpfen.
Ins Mindspace schnuppern
Eine junge Frau sitzt mit Kopfhörern ganz vertieft an einem Laptop. Sie hat einen Einzelarbeitsplatz im Mindspace im Zentrum von Tel Aviv gemietet. Das Unternehmen verzeichnet mit dem Konzept deutliche Erfolge – Insgesamt drei Stockwerke in zwei Gebäuden am Rothschild-Boulevard sind komplett ausgebucht und die Wartelisten sind endlos lang.
5000 Quadratmeter in Berlin und 4000 Quadratmeter in Hamburg bietet Mindspace nun in Deutschland und hat den internationalen Sprung erfolgreich gemeistert. „Deutschland ist für uns die Eintrittspforte nach Europa“, sagt Mitbegründer Yotam Alroy selbstbewusst. „Wir haben in Berlin angefangen, weil es wegen der vielen Start-ups ein ideales Umfeld für uns ist“, sagt Alroy, der Mindspace gemeinsam mit Dan Zakai gegründet hat. „Es gibt viel Nachfrage nach offenen Räumen.“
Wie Pilze aus dem Boden
Israel zählt aus begehrte Start-Up Nation, daher sprießen die Coworking-Büros aus dem Boden wie Pilze. Die Gemeinschaftsbüros wirken wie eine Kombination aus Café, Bücherei und hochmodernem Arbeitsplatz. Das besondere an Mindspace: Sie strahlen mit ihrem verspielten Konzept eine Mischung von Gemütlichkeit und Eleganz aus.
Das Konzept stammt zwar ursprünglich aus dem Sozialismus, wird aber von der modernen Arbeitswelt erweitert und verbessert. Es scheint gerade daher äußerst lukrativ zu sein, nach Schätzungen des Magazins „Forbes“ ist Neumanns „WeWork“ etwa 1,3 Milliarden Euro schwer. Weltweit hat das Unternehmen mehr als 50.000 Mitglieder an weit mehr als 90 Standorten in 12 Ländern!
Das Coworking ähnelt vielen anderen Unternehmen. Die Mieter werden als „Mitglieder“ bezeichnet und erhalten diverse Dienstleistungen, die weit über ein normales Mietverhältnis hinausgehen. „In einem herkömmlichen Büro kennt man meistens nur die Leute, mit denen man in einer Abteilung arbeitet“, sagt Alroy. Bei Mindspace Tel Aviv beginnt jeden Donnerstagnachmittag eine „Happy Hour“ – dabei werden viele neue Geschäfte vereinbart. Sogar Massagen und Dating-Services sind inklusive.“
Facts und Preise des Coworking
Ein Arbeitsplatz kostet circa 400-500 Euro, Mieter können zwischen Büros in Glasräumen oder offenem Büro wählen. Mitglieder treffen hier nicht nur auf andere Unternehmen aus ihrer Sparte, sondern weitaus mehr. „Wir haben ausländische Firmen, Rechtsanwälte, Grafikdesigner – nicht nur Start-up-Gründer“, sagt Alroi. Ideal sei das Konzept für „kleine Firmen, die sich im Wachstum befinden“. Bei Mindspace können Mieter ihr Büro von Monat zu Monat vergrößern oder verkleinern, je nach Interesse.